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AutorenbildSebastian Spindler

Reisereport 2023/2024 Teil 1 - Travel Documentation 2023/2024 Part 1


(Foto vom 28. Oktober 2023: Flughafen BER /-

Airport BER)



Auch wenn ich bis knapp Ende Dezember 2023 diesen Blog noch in "Echtzeit" fortführen konnte, möchte ich die letzten Monate in Brasilien nochmals insgesamt in diesem Reisereport aufarbeiten. Es passieren sowieso immer so viele Dinge, dass man täglich einen Blogeintrag machen könnte um wirklich alles zu erzählen. Bilder gibt es auch viel zu viele, als sie alle posten oder bloggen zu können.


Ich bin Ende Oktober 2023 von Berlin nach Sao Paulo geflogen, ein Weg der sich als angenehmer Standard herausgestellt hat. Die Flugzeit von 11Stunden macht mir nicht mehr wirklich so viel aus, man hat sich dran gewöhnt und ich nutze die Zeit um den Sprung von der First World zur Dritten Welt im Kopf vorzubereiten. Für einen Urlaubstrip wäre das nicht nötig, denn oberflächlich ist Brasilien in den Touristengebieten nicht so weit weg vom Alltag in Europa. Unterschiede zeigen sich politisch nur in den Bereichen, wo es sowieso Ungunsten gibt, wo es nicht so läuft wie es sollte, wie zum Beispiel im Tierschutz.

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Even though I was able to continue this blog in "real time" until almost the end of December 2023, I would like to go over the last few months in Brazil again in this travel report. There are always so many things happening anyway that you could write a blog entry every day to really tell everything. I flew from Berlin to Sao Paulo at the end of October 2023, a route that turned out to be good standard. The flight time of 11 hours doesn't really bother me that much anymore, you get used to it and I use the time to prepare the skip from the first world to the third world in my head. This wouldn't be necessary for a holiday trip, because on the surface Brazils touris areas is not that far away from everyday life in Europe. Differences only appear politically in those areas where there is disadvantage anyway, where things are not going as they should, such as animal protection.


(Foto vom 29. Oktober 2023: Im Flugzeug - in the airplane)



Ich bin am nächsten Morgen schlecht ausgeruht angekommen, wurde vom Ehemann von Ditas Schwester abgeholt und zum Hundehof gebracht. Wieder 4Stunden Autofahrt Richtung Landesinnere. Die letzten paar Kilometer bis zum Hundehof sind immer extrem emotional, mehr als die tatsächliche Ankunft dann. Ich ruhe in mir und mir schiesst durch den Kopf, dass Ana Rita nicht mehr auf mich zu gerannt kommen wird und mich vor Freude anspringt wie ein Flummi um ´Hallo´ zu sagen. Mir gehen dann immer alle Hunde durch den Kopf, die beim letzten Mal noch da waren, diesmal aber nicht mehr… Caramel... Jennifer…


Dita empfängt mich, sie ist erschöpft von den ganzen Wochen die sie allein vor Ort kämpfen musste um alle Fellnasen zu versorgen, alle Reparaturen die auftauchen irgendwie notdürftig zu flicken, die Organisation von Nachschub an Trockenfutter zu regeln und alles was eben dazu gehört. Ich begrüsse alle Hunde, so wie sie mir entgegen preschen, oder auch erstmal nicht. Grad Neve, die wir im Mai letzten Jahres als Welpe bei uns aufnahmen, und die meistens bei mir schlief, schien sich erstmal nicht an mich zu erinnern. Sie fremdelte die ersten Tage und schien aber irgendwie die Zeit zu brauchen um die bekannten Eindrücke von mir einordnen zu können. Als sie sich dann wieder erinnerte, wurde sie teilweise etwas depressiv, weil sie nicht mehr in der Gruppe war, die bei mir schlief. Diesel, mein Schatten war aber noch da!! Sein Knochentumor am linken Vorderlauf war stark gewachsen, er konnte trotzdem noch laufen und einigermaßen selbstständig Pipi machen.

Auch wenn Springs Kids nicht altersgerecht auf Diesel reagierten, war es jedes mal ein herzerwärmender Augenblick wenn er zum Pipi machen einen Ort suchte, und die Kids alle interessiert um Diesel sprangen. Er war zwar sichtlich genervt davon, aber es tat gut ihn reagieren zu sehen, Leben in ihm zu sehen, wo doch schon fast klar war, dass er an diesem Tumor sterben würde.

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I arrived the next morning poorly rested, was picked up by Dita's sister's husband and taken to our sanctuary. Another 4 hour drive inland. The last few kilometers to the dog sanctuary are always extremely emotional, more so than the actual arrival. I calm down and it occurs to me that Ana Rita will no longer come running towards me and will jump at me like a bouncy ball with joy to say ´hello´. I always think about all the dogs that were there last time, but not this time... Caramel, Jennifer...


Dita welcomes me, she is exhausted from all the weeks that she had to fight alone on site to look after all the furry friends, to somehow patch up all the repairs that arise, to organize the supply of dry food and everything that goes with it. I greet all dogs as they rush towards me, or not at first. Especially Neve, who we took in as a puppy in May last year and who mostly slept with me, didn't seem to remember me at first. She was strange for the first few days and somehow seemed to need the time to be able to classify the familiar impressions of me. When she remembered again, she became a bit depressed at times because she was no longer in the group that slept with me. Diesel, my shadow was still there!! His bone tumor on his left foreleg had grown significantly, but he was still able to walk and pee somewhat independently.

Even though Springs' kids didn't react to Diesel in an age-appropriate way, it was a heartwarming moment every time he looked for a place to pee and the kids all jumped around with interest in Diesel. He was visibly annoyed by it, but it was good to see him react, to see life in him, when it was almost clear that he was going to die from this tumor.


(Foto vom 01. November 2023: Neve)


(Foto vom 30. Oktober 2023: Diesel umringt von Springs Kids -

Diesel surrounded by Springs kids)



Zum richtig „Ankommen“ ist kaum Zeit, denn die Versorgung auf dem Hundehof muss immer weiter gehen. Und mit der momentanen Struktur bezüglich Aufbau und den dadurch beeinflussten und eingeschränkten Möglichkeiten für Organisation, ist das eine Tagesaufgabe! Genauso wie es meine Tagesaufgabe wird mich wieder an die widrigen Umstände vor Ort zu gewöhnen, sie zu „akzeptieren“, denn bei vielen Dingen ist es einfach so, dass man (momentan zumindest) nichts dagegen unternehmen kann. Das Zelt im unteren Teil, unter welchem wir bis dato die Vorräte an Trockenfutter lagerten, stand noch, in Fetzen, aber es stand noch. Das war die Hauptaufgabe die im Fokus stand zuerst gemacht zu werden. Das Zelt und die ganzen, teils lose gelegten Holzplatten die den Fussboden bildeten, zu entfernen, um Platz für den dringend benötigten Neubau zu machen.

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There is hardly any time to really “arrive” because the care at the dog sanctuary has to go on and on. And with the current structure in terms of structure and the resulting influenced and limited possibilities for organization, that's a full day's work! Just as it will be my daily task to get used to the adverse conditions on site again, to “accept” them, because with many things it is simply the case that (at least at the moment) there is nothing you can do about it. The tent in the lower part, under which we had previously stored our supplies of dry food, was still standing, in tatters, but it was still standing. This was the main task that was the focus of being done first. The tent and all the wooden panels, some of which were loosely laid, that formed the floor had to be removed to make space for the urgently needed new building.


(Foto vom 03. November 2023)


(Foto vom 03. November 2023: Babalu liegt an der letzten Seitenverkleidung des Zeltes -

Babalu is chilling at the last side cover from the tent)


(Foto vom 13. November 2023: das erste Trockenfutter, dass Dita nicht selbst von unten den Berg rauf tragen musste -

the first sacks of dry food that Dita didn´t need to carry up the hill by herself)



Was wir zuerst machen ist dennoch immer unklar, weil es nie einfach so losgehen kann auf dem Hundehof, und immer weitreichend Vorbereitungen und Übergangslösungen gefunden werden müssen. Dieses Mal sind Dita und ich auch das erste Mal nur zu zweit auf dem Hundehof, und das nachdem Dita sich eine ganze Weile komplett allein um alle Fellnasen gekümmert hatte. In der Zeit ist einiges liegen geblieben was Tierarztbesuche, Reparaturen, Besorgungen und alles mögliche betrifft. Das muss - bei aller Dringlichkeit für den Neubau - auch mit aufgearbeitet werden. Alles in allem war so viel zu tun, dass ich leider gar keine Zeit mehr fand um diesen Blog hier zu füttern. Wir hatten dieses mal lediglich den Rücken bzw. Kopf ein ganzes Stückchen freier, weil nun Patenschaften für unsere lieben Fellnasen laufen, sich einige liebe Menschen dazu bereit erklärt haben uns mit einer oder mehreren Patenschaften zu unterstützen. Es ist schon ein himmelweiter Unterschied, wenn ich nicht dauernd im Hinterkopf habe „Ich muss bald wieder zurück nach Deutschland, anmelden, Arbeit suchen, finden, anfangen, Geld sparen…“! Wir können dadurch etwas freier agieren, auch wenn die Patenschaften nicht das Material für Neubauten finanzieren und wir trotz aller laufenden Patenschaften immer wieder Unterstützung brauchen werden, bis wir den Hundehof dieses Mal vernünftig aufgebaut haben. Denn letztendlich ist es die Grundstruktur vor Ort, die sehr schlecht durchdacht war und uns alle Arbeiten extrem erschwert, die Übersichtlichkeit stark einschränkt und immer wieder Schwachstellen aufzeigt, die uns viel Zeit, Kraft und teils auch Geld kosten.

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What we do first is always unclear, because things can never just start on the dog shelter, and extensive preparations and temporary solutions always have to be found. This time it's the first time that Dita and I are on site as just the two of us, and that after Dita had been taking care of all the furry friends on her own for quite a while. In that time, a lot has been left behind in terms of vet visits, repairs, errands and everything else. This must also be addressed - despite all the urgency for the new building. All in all, there was so much to do that I unfortunately didn't find any time to write up this blog. This time we only had our heads a little clearer because sponsorships are now running for our dear furry friends and some lovely people have agreed to support us with one or more sponsorships for the dogs food and medicine. It makes a world of difference if I don't constantly have in the back of my mind "I have to go back to Germany soon, register, look for work, find work, start, save money..."! This means we can act a little more freely, even if the sponsorships for food/medicine do not finance the materials for new buildings and, despite all the ongoing sponsorships, we will continue to need support until we have built the dog sanctuary properly this time. Ultimately, it is the basic structure on site that was very poorly thought out and makes all of our work extremely difficult, severely restricts clarity and repeatedly shows weak points that cost us a lot of time, energy and sometimes money.



(Foto vom 15. November 2023: die Hunde suche im Zelt immer nach einem schattigen Plätzchen-

the dogs always run for a shadow corner in the tent)


(Foto vom 15. November 2023: Pingo beobachtet die "Abriss"-Arbeiten des Zeltes -

Pingo is watching the dismantling of the tent)


(Foto vom 15. November 2023: Rückbau des Zeltes - dismantling of the tent)


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geschrieben 15. Mai 2024


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